Die Indiebude-Chroniken beginnen mit dem Tag 1. Innerhalb dieser Kategorie läuft die einfache Baudokumentation mit Bildern. Die Bilder werden zusätzlich mit simplen Beschreibungen erläutert und um das Geschehen auf der Baustelle ergänzt.
Graben für Streifenfundamente
Der 22. September gehörte weiterhin der Baustelleneinrichtung und dem Aushub von Gräben. Wie auf den Bildern zu sehen, kam hier ein Radbagger zum Einsatz. Dieser wurde mit einer Grabenschaufel ausgestattet, womit die Vorbereitung für die Frostschürze erfolgte.
Sofern das Haus keinen Keller hat, wie es in unserem Fall ist, benötigt es eine Frostschürze. Bei nicht frostfrei gegründeten Fundamenten unterhalb der Fundamentsohle kann es zur Bildung von Eislinsen kommen, die zu beträchtlichen Hebungen und damit auch Schäden an der Konstruktion führen können.
Eine übliche Grabenbreite sind 40 Zentimeter, die Frostschürze ist dann samt Sauberkeitsschicht frostfrei gegründet, oft 90 Zentimeter tief. Auf diese Weise kann kein Bodenwasser unter die Bodenplatte dringen und sich womöglich unter dem Beton sammeln.
Die meisten Frostschürzen funktionieren als eine Art umlaufendes Streifenfundament unter der Bodenplatte und werden auf einer Sauberkeitsschicht gebaut. Man gräbt im Prinzip einen umlaufenden Graben und füllt ihn mit Beton oder Stahlbeton. Wir bleiben einfach bei dem Streifenfundament als Bezeichnung. Dieser bildet den äußeren Grundriss eines Hauses ab und besteht aus einem massiven, gegossenen Betonstreifen. Dieser Streifen ist Bestandteil der Bodenplatte. Darauf steht dann direkt das Haus.
Die Streifenfundamente wurden bei uns gebäudeumlaufend unter den Außenwänden in vorbereiteten Erdgräben ausgeführt. In der Praxis erfolgt die Ausführung meistens mit Betonschalsteinen, die mit Fundamentbeton verfüllt werden. In unserem Fall wurden dafür die Gräben vorbereitet, welche vor dem Betongießen mit Holzelementen zusätzlich eingeschalt werden.
Das Bild zeigt sehr gut das Zusammenspiel zwischen den Dreiecksböcken, dem Schnurgerüst, der passenden Baggerschaufel und der präzisen Baggerarbeiten entlang des gesamten Vermessungs- und Einrichtungsorchester.
Anschlussrohre und Mehrspartenhauseinführung
Hauseinführungen
Bevor der Beton für das Streifenfundament gegossen wird, erfolgten noch weitere. Es sind die Ein- bzw. Ausgänge innerhalb der Bodenplatte, welche ins bzw. aus dem Haus führen. Dazu zählen Eingänge für die Hausversorgung z.B. Wasser, Strom, Internet und Telekommunikation. Weiterhin sind es Anschlüsse für die Wärmepumpe z.B. Anschlüsse für die Luftwärmetauscher und Strom. Auch Abflussrohre, welche unter bzw. in der Bodenplatte nach Außen geführt werden, müssen vor dem Beton eingelegt werden.
Die Durchführungen für die Wärmepumpe sind auf den Bilder zu erkennen. Diese wurden an entsprechender Stelle mit Bauschaum fixiert. Dadurch durften die Rohre sich bei weiteren Arbeitsschritten nicht mehr so einfach von der Stelle bewegen, z.B. bei Ausgießen von Beton.
Auf den Bildern sind auch gut die Dreiecksböcke zu sehen und die Markierungsschnur. Anhand dieser eingemessenen Konstruktion ließen sich die Gräben bequem ausheben.
Hausversorgung
Zur Hausversorgung zählen die Wasser-, Strom-, Heizungs- und Telekommunikationsanschlüsse. Diese werden in den Technikraum über Leerrohre eingeführt. Im Jahr 2022 werden die Versorgungsleitungen sogar über die Mehrspartenhauseinführung verpflichtend eingeführt. Die Box mit den vier Anschlüssen kostet im Vergleich zu ursprünglichen Konstruktionen aus KG Rohren das 10 Fache.
„Lacoste die Welt 🐊“
Wenigstens schaut die Mehrspartenhauseinführung schneidig aus. Hat eine Wasserwaage inkludiert. 💡😊❤
Die, laut dem Bild, vier Rohre sind leer. Entsprechende Leitungen werden in der Bauphase durch die Versorger (LSW) durch diese Rohre in das Haus geführt.
Die Lage der Mehrspartenhauseinführung dient uns bereits als erster Orientierungspunkt. Wir wissen nun genau, wo unser Hauswirtschaftsraum (Hier verweisen wir gerne auf den Blog-Beitrag: Endgegner HWR ) ist und damit auch die Wand mit den meisten Anschlüssen.
Es ist auch zu erkennen, auf welcher Höhe die Oberkante Rohfußboden sich befindet. Dort hört die Bodenplatte in der Höhe auf. Es beginnt der Fußbodenaufbau für den Fertigfußboden mit z.B. Estrich, Dämmung etc. In unserem Fall kommen noch 18 Zentimeter auf die Oberkante Rohfußboden, sodass der Deckel der Mehrspartenhauseinführung schon fast den Fertigfußboden simuliert.
Die Mehrspartenhauseinführung ist im Bauschaum fixiert. Sie ist hier bereits final ausgerichtet, sodass der Beton gegossen werden kann. Die Anschlussrohre wurde auf über 8 Meter aus dem Haus geführt. Sie verlaufen unter unserer Garage. Die Garage bekommt keine Bodenplatte, sondern es wird gepflastert, so ist die Hauseinführung bei Bedarf gut zu erreichen und der Boden muss nicht aufgestemmt werden.
Tagesaktivitäten
Die Tagesaktivitäten lassen sich per Luftaufnahme der Indiebude Baustelle am besten zusammenfassen.
- Die Baustelle eingerichtet.
- Hauslage, -grundriss sowie Garage final eingemessen.
- Gräben für Streifenfundamente ausgehoben.
- Hauseinführung eingebracht.
- Mehrspartenhauseinführung installiert.
Tagesabschluss
Zum Tagesabschluss gibt es einen Überflug über die Baustelle. Aus der Vogelperspektive lässt sich am besten der Fortschritt erkennen. Es ist erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit die ersten Tage gespickt sind und was an interessanten Schritten Meilenstein für Meilenstein bezwungen wird.
Das gute Wetter über den Tag verteilt und ein traumhafter Sonnenuntergang machen Laune auf die nächsten Tage. Baustelleneinrichtung, Einmessung und ausheben der Gruben für Fundamente waren für uns schon spannend. Es ist auch bisher kaum realisierbar, dass der Bauprozess begonnen hat. Wir tatschen gerne herum an den Geräten und Werkzeugen, gehen gerne die Gräben ab. Es ist nach wie vor surreal, doch wir sind dabei – auch beim Kniff in die Wange. 😉