Für die Verlegung von Schmutzwasserrohren innerhalb der Sauberkeitsschicht sowie im Erdreich gibt es einige Dinge vorzubereiten. Einwandfreies Abfließen der Abwässer muss gewährleistet sowie ein ausreichendes Gefälle beachtet werden. Vorhalten ausreichender Rohrdurchmesser und Vorbeugung von Druckschwankungen im Abwassersystem. Auch sind die Leitungen geradlinig auf kürzestem Weg aus dem Gebäude herauszuführen.
Graben graben
Mit dem Minibagger ging es 29. September an die verdichtete Sauberkeitsschicht. Die Bauarbeiter haben wiederholt Graben ausgehoben, Sandbett vorbereitet und die Abwasserleitungen installiert. Diese Abflussleitungen (auch Entwässerungs-/ Schmutzwasserleitungen) müssen auf dem direkten Weg unter dem Haus herausgeführt werden.
Dabei sind die Vorplanung durch die Ausführungsplanerin und die Erfahrung der Baumeister, insbesondere der Baggerfahrer von großer Bedeutung. Natürlich gibt es auch entsprechende Pläne. In den Ausführungsplänen werden diese Leitungen gerne auch als Grundleitungen bezeichnet.
Bei dem Aushub von Gräben für die Leitungen ist die Tiefe, in der die Rohre verlegt werden, entscheidend. Die Tiefe sollte in einem Bereich von 80 bis 100 Zentimetern liegen. Die Schmutzwasserrohre auf unserer Baustelle werden laut Bau- und Leistungsbeschreibung in eine ca. 20 Zentimeter starke Kiesschicht eingebaut. Hier darf der Baggerfahrer mit seiner Erfahrung auch ein entsprechendes Gefälle für die Rohre innerhalb der Gräben beachten.
Rohre legen
Rohr verlegen
Rohre werden in gerader Linie, mit so wenig Abzweigungen wie möglich verlegt. Jeder Abzweig vermindert die Fließgeschwindigkeit und erhöht die Gefahr von Ablagerungen. Auch leichte Krümmungen entlang einer geraden Rohrleitung können langfristig eine Verstopfung verursachen.
Der Graben wird nicht selten mithilfe einer gespannten Schnur markiert. Dazu werden einfach der Austrittspunkt der Grundleitung im Haus mit dem projizierten Ausgangspunkt an den Streifenfundamenten (Tag 6: Streifenfundamente betonieren) miteinander verbunden. Der Eintrittspunkt ist meistens mit einem senkrecht in der Erde steckendem Brett markiert. Eine Markierung mit Straßen-Sprühfarbe entlang der Schnur kann beim Ausbaggern der Orientierung dienen.
Für die Rohrleitung wird mit einem schmalen Baggerlöffel ein Graben zum Revisionsschacht bzw. zum Kanalanschluss gezogen. Die Tiefe des Grabens sollte ca. 20 Zentimeter unter der gedachten Falllinie der Rohrleitung liegen. Abwasserleitungen müssen frostsicher verlegt sein. In Deutschland bedeutet dies, dass die Rohre mindestens 80 Zentimeter tief im Erdreich liegen müssen. Der Messpunkt ist die Oberseite des Rohrs. Wenn die Rohrleitung unter einem Parkplatz oder einer Zufahrt verlegt wird, sind 1-2 Meter Tiefe empfohlen.
Rohre werden grundsätzlich in einem Sandbett verlegt. Auch die Umhüllung der Rohre beim Verfüllen des Rohrgrabens muss aus mindestens 20 cm steinfreiem, feinen Sand bestehen. Nur dies verhindert Punktbelastungen durch Steine, welche das Rohr früher oder später durchbrechen können.
Nachdem der Graben gezogen ist, wird das Sandbett eingefüllt. Eine Schichtstärke von 10 Zentimeter ist das Mindestmaß. Die doppelte Breite ist jedoch empfehlenswert.
Bevor die Rohre aufgelegt werden, wird das Sandbett verdichtet. Solange keine Rohre im Graben sind, wird dafür eine Rüttelplatte verwendet. Das verdichtete Sandbett sollte schon annähernd das gewünschte Gefälle von 1-5% besitzen, um so weniger Arbeit fällt anschließend mit dem Ausrichten an.
Nie ohne Gummi
Die Rohre werden auf den verdichteten Sand ausgelegt. Auch wenn die Versuchung groß ist, es ist beim Verlegen von Abwasserrohren zwingend notwendig, dass sie immer mit den Dichtungsgummis verlegt werden. Diese Dichtungsgummis befinden sich innerhalb der Rohrmuffen, sie verhindern ein Austreten des Wassers.
Natürlich erleichtert das Entnehmen der Gummis die Arbeit. Eine dichte Rohrleitung kann so jedoch nicht hergestellt werden.
Bei der Verlegung ist auch zu berücksichtigen, dass diese Rohrmuffen bzw. Anschlussstücke entgegen der Fließrichtung des Abwassers liegen. Das ist auf den oberen Bildern an den horizontalen KG-Rohren gut zu erkennen.
Tagesaktivitäten
Der Überflug über die Baustelle gibt zusammenfassend wieder, dass die Installation der Abwasserleitungen voll im Gange ist. Es sind bereits Gräben aus der Küche, dem Masterbad und dem HWR an die vorbereiteten Durchbrüche gegraben wurden. Die Durchbrüche in den Streifenfundamenten sind im Blog-Artikel vom 3. Tag gut zu erkennen.
Innerhalb der hergestellten Gräben sind bereits, in Sand horizontal eingebetteten Abflussrohre zu erkennen. Wir gehen davon aus, dass das Sandbett unter den Rohren verdichtet und ein erforderliches Gefälle von 1-5% vorbereitet wurde.
Laut Bau- und Leistungsbeschreibung unserer Baupartner ist es die Bauphase, in welcher unter die Bodenplatte eine ca. 20 Zentimeter starke Kiesschicht eingebaut wurde. In diese Schicht werden die Abflussleitungen, genauer gesagt die Schmutzwasserleitungen aus KG-Rohren eingebettet. Diese Leitungen werden ca. 1,00 Meter nach außen durch die Frostschürze geführt.
Für die kommenden Tage liegen bereits auf Länge zugeschnittene Abflussrohre bereit. Auch für Dichtigkeitstest finden diese Rohre im Anschluss an die Installation der Schmutzwasserleitungen ihre Verwendung
Der 9. Indiebude-Bautag in Fleißbienchen:
🐝 Gräben für Schmutzwasserleitungen ausgehoben
🐝 Gefälle von 1-5% für Schmutzwasserleitungen vorbereitet
🐝 Sandbett verdichtet
🐝 KG Rohre in Sand eingebettet
🐝 Horizontale KG-Rohre für Dichtigkeitstest installiert
Tagesabschluss
Zum Tagesausklang hat sich noch die Familie angekündigt. So haben wir zusammen die letzten Sonnenstunden des Tages auf der Baustelle genossen und den Fortschritt des Indiebude Projekts begutachtet.
Auf dem oberen Bild sind, an den horizontalen KG Rohren, die Abdichtungen gegen drückendes Wasser zu erkennen. Es sind diese gummierten Manschetten. Sie werden auf die KG Rohre aufgestülpt und mit einem O-Ring bzw. Spannband gesichert.
Der Fachmensch nennt es Mauerkragen. Er wird mit dem Rohr gemeinsam in die Bodenplatte eingebaut. Gewährleistet dadurch eine dauerhafte Abdichtung und ist damit Grund- sowie Druckwasserdicht.
Es ist schon sehr interessant, den Fortschritt zu beobachten. Gefüllt gestern, war auf dem Grundstück noch nichts besonderes Los. Der bekannte rote Kater hat Tretminen verteilt, oder wieder ein Wachtel zerlegt.
Heute sind wir schon in dem letzten Drittel der Vorarbeiten vor dem Grundstein. Dem ersten zelebrierenden Meilenstein für die Bauherren, für uns, wo wir endlich ein paar, für uns sehr bedeutende Steine setzen dürfen.
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Die Indiebude-Chroniken beginnen mit dem Tag 1. Innerhalb dieser Kategorie läuft die einfache Baudokumentation mit Bildern. Die Bilder werden zusätzlich mit simplen Beschreibungen erläutert und um das Geschehen auf der Baustelle ergänzt.